It’s your part / BDV: Kreisläufe schließen

Julia Breil
31 August 2022

Einwegbecher müssen nicht grundsätzlich umweltschädlich sein. In Kombination mit Mehrwegbechern mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit können sie sogar zielführender sein als reine Mehrweglösungen. Davon ist der BDV überzeugt und startet mit anderen Interessengruppen die Initiative „It’s your part“ für einen alternativen Umgang mit Einwegbechern.

VendingSpiegel, 31.08.2022 – Papierbasierte Einweg-Verpackungen bieten über den gesamten Lebenszyklus hinweg ökologisch relevante Vorteile gegenüber Mehrweg-Verpackungen aus Plastik, Keramik oder Glas. Diese Annahme vertritt der Bundesverband der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft (BDV), der sich in der Diskussion „Einwegbecher versus Mehrweglösung“ angesichts des seit 2021 in Kraft getretenen Einwegplastikverbots für die Hygiene- und Handling-Vorteile von Einweglösungen für das To-go-Geschäft stark macht. „Unser Ziel war dabei immer, ein Verbot von Einweglösungen zu vermeiden und auf Standort-basierte Entscheidungen zu drängen. Aus unserer Sicht kann langfristig nur eine Kombination aus Mehrweg- und Einwegsammlung zielführend sein“, heißt es vom Verband.

Weniger Ressourcenverschwendung

So würden papierbasierte Einwegverpackungen aus natürlich nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, was umweltfreundlicher sei als die Herstellung von Mehrweglösungen, argumentiert der BDV in einem Mitgliederrundschreiben mit Verweis auf eine Lebenszyklus-Studie des Unternehmens Ramboll. Denn für Mehrweglösungen würde viel Energie, Trinkwasser sowie Waschmittel für die industrielle Aufbereitung, Reinigung und Trocknung gebraucht. Im Recyclingprozess der papierbasierten Einwegbecher könnten die Papierfasern hingegen wieder dem Recyclingkreislauf zugeführt werden.

Sammelsystem statt Abfallberge

Die neugegründete Initiative „It’s your part“, die im September startet, verfolgt das Ziel, einen alternativen ressourcenschonenden Umgang mit Einwegbechern zu etablieren. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von verschiedenen Unternehmen, Systemgastronomen, Automatendienstleister, Verbänden und Kommunen – darunter unter anderem Huhtamaki, McDonalds, Burger King, Coca-Cola und Duni. Auch der BDV unterstützt die Initiative genauso wie die Partnerverbände BdS – Die Systemgastronomie und Pro-S-Pack.

Aufgabe der Initiative ist es, Abfälle durch Einwegbecher zu vermeiden sowie vorhandenen Müll zu reduzieren und wieder nutzbar zu machen. Dazu brachten die Mitglieder eine erste Kooperation mit dem Papiergroßhändler Igepa auf den Weg: Gemeinsam werden Einwegbecher gesammelt, aufbereitet, von der PE-Beschichtung befreit und durch Zugabe von Altpapier zu neuen grafischen Papieren verarbeitet. Dadurch entstehen neue Druckerzeugnisse aus Coffee-Cup Paper. Künftig sollen spezielle Becher-Mülleimer an zentralen öffentlichen Plätzen aufgestellt und ein dauerhaftes Sammelsystem etabliert werden, in denen die To-go-Becherlösungen gesammelt werden.

Chance für das Betriebsvending

Um das Image des Einwegbechers langfristig zu stärken und weitere Recyclingprojekte zu starten, bedarf es einer engagierten Interessengemeinschaft. Die Mitglieder von „It‘s your part“ sehen dafür insbesondere eine Chance im Betriebsvending: Endkonsumenten können über einen QR-Code am Automaten auf der Webseite nachlesen, was aus ihrem Kaffeebecher entsteht, wenn sie diesen zum Sammelpunkt zurückgeben.

Weitere Informationen zur Initiative sowie zur Teilnahme gibt es unter www.its-your-part.de.

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