KAHV / UAW - Ein voller Erfolg

Julia Breil
04 November 2022
Unter der Leitung von United Against Waste startete Anfang April die Kompetenzstelle Außer-Haus-Verpflegung (KAHV). Diese soll als beratende Anlauflaufstelle für Gastronomiebetriebe dienen, die sich der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung anschließen wollen. Ein Unterstützungsangebot, das großen Zuspruch verzeichnet.

Seit dem Start der Kompetenzstelle Außer-Haus-Verpflegung (KAHV) vor knapp sechs Monaten hat sich die Zahl der Unternehmen aus der Außer-Haus-Branche auf rund 70 namhafte Betriebe verdoppelt. Diese beteiligen sich damit an der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, die durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und von der Initiative United Against Waste (UAW) geleitet und koordiniert wird.

Die Nationale Strategie des BMEL sieht vor, die Lebensmittelabfälle in der Außer-Haus-Branche bis 2025 um 30 Prozent reduzieren und bis 2030 halbieren. Die KAHV berät dazu gastronomische Betriebe, die sich durch ihre Beteiligung bereit erklären, alle festgelegten Maßnahmen zu ergreifen, die zur Reduktion von Lebensmittelabfall beitragen. Das Thünen-Institut als wissenschaftlicher Verbundpartner der KAHV führt Nachhaltigkeitsbewertungen durch, die aufzeigen, wie effektiv die umgesetzten Reduzierungsmaßnahmen greifen.

Anlaufunkt für die Branche

Seit dem offiziellen Auftakt im April hat das dreiköpfige UAW-Team in Heidelberg die Medienarbeit sowie die notwendige Infrastruktur für die Umsetzung aufgebaut und die Aufmerksamkeit für Lebensmittelverschwendung geschärft. Mit Erfolg: Rund 70 Betriebe wurden seitdem für das Projekt gewonnen und werden für ihr Engagement mit dem KAHV-Zertifikat ausgezeichnet. Nadja Flohr-Spence, Bereichsleitung KAHV, zeigt sich erfreut über die Beteiligung der Branche: „Ein tolles Ergebnis in nur sechs Monaten. Wir haben während dieser Zeit viel Aufklärungsarbeit geleistet sowie zum Mitmachen angeregt und freuen uns über den großen Zuspruch.“

Das Engagement zahlt sich aus

Zu den beteiligten Unternehmen zählen sowohl Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen als auch Betriebsrestaurants, Hotels und Restaurants. Ein Teil davon beteilige sich sogar mit ihren zahlreichen Betriebsstandorten in ganz Deutschland, teilt die KAHV mit. Denn nicht zuletzt auch aufgrund steigender Energie- und Lebensmittelpreise rücke die Verschwendung in gastronomischen Betrieben wieder stärker in den Fokus, sind die Projektverantwortlichen überzeugt:

„Alle haben erkannt, dass die Einsparpotenziale durch die langfristige Reduktion von Lebensmittelabfall enorm sein können. Bei rund 30 Prozent Abfallreduzierung spart ein Betrieb – je nach Größe – bis zu 70.000 Euro ein.“

Abgesehen von einem optimierten Wareneinsatz und deutlich geringeren Abfallkosten, könnten die Projektteilnehmer außerdem die Klimabilanz ihres Betriebs verbessern, hebt die KAHV hervor.

Die Teilnahmebedingungen

Alle gastronomischen Betriebe, die sich der Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung anschließen möchten, unterzeichnen zunächst die Beteiligungserklärung. Damit erklären sie sich bereit, ihren Lebensmittelabfall regelmäßig zu messen sowie nach den Mindestanforderungen vorzugehen. Einmal jährlich muss an die KAHV berichtet werden, spätestens 11 Monate nach Unterzeichnung.

Am Ende des Prozesses werden sie mit dem KAHV-Zertifikat ausgezeichnet, das schon jetzt stark nachgefragt werde, erklärt Flohr-Spence und ergänzt: „Für alle Beteiligten ist es ein hervorragendes Instrument, ihr Engagement gegen Lebensmittelverschwendung den Gästen, Kunden und der breiten Öffentlichkeit zu zeigen.“ Das Zertifikat erhält, wer seine Abfallzahlen gemäß Anforderungen an die KAHV berichtet. Die Zahlen werden vom Expertenteam der Kompetenzstelle plausibilisiert. Alle Betriebe, die bis Ende 2022 die Beteiligungserklärung unterzeichnen und ihre Abfallkennzahlen an die KAHV berichten, erhalten für diesen ersten Berichtszeitraum – in dem die KAHV erstmalig auszeichnet – ein Zertifikat. „Um es allen Teilnehmenden so einfach wie möglich zu machen, haben wir den gesamten Prozess digitalisiert – von der Unterzeichnung bis zum Berichten der Abfalldaten“, erläutert Maike Schlindwein, Projektmanagerin bei der KAHV.

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