Investitionen in Mehrweg: Von 2020 bis 2022 investierte CCEP DE in Deutschland 130 Millionen Euro in die Mehrwegabfüllung. In Zukunft soll die Mehrweg-Gebinde-Range erweitert werden. Foto: Coca-Cola / Uli Deck
Um Wachstumspotenziale im Außer-Haus- und Handels-Markt zu erschließen, investiert der Abfüller CCEP DE in die Abfüllung von Mehrwegflaschen aus Glas. Zudem wird die Range der Mehrweg-Glasgebinde weiter ausgebaut.
Etwa 40 Millionen Euro fließen in eine neue Abfüllanlage in Lüneburg von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland (CCEP DE). Für knapp zwei Millionen Euro wurde zusätzlich eine neue Verpackungsmaschine für Sechserpacks mit 0,33 Liter Glasflaschen in Mönchengladbach installiert. Darüber hinaus plant der Getränkehersteller, im Laufe des Jahres weitere Mehrweggebinde aus Glas für bestehende und neue Getränkesorten einzuführen.
Hintergrund der Investitionen sind laut dem Unternehmen Marktprognosen, die von einem weiter wachsenden Glas-Segment ausgehen: „Für die Zukunft sehen wir für die gesamte Kategorie der alkoholfreien Erfrischungsgetränke Potenziale, mit Glasmehrweg zu wachsen. Im Außer-Haus-Markt gehen wir davon aus, dass sich der Glastrend der vergangenen Jahre weiter fortsetzt“, sagt Florian von Salzen, Geschäftsführer Commercial CCEP DE. Im Handel sollen mit weiteren Glasgebinden neue Potenziale erschlossen werden.
Regionale Versorgung wird gestärkt
Um diese Ziele zu erreichen, erhält das Coca-Cola Werk in Lüneburg eine neue Mehrwegproduktionslinie, um kleine Glasflaschen mit Coca-Cola, Fanta, Sprite und weiteren Getränken abzufüllen. Dort sollen 30 neue Stellen für die Linie entstehen, deren Inbetriebnahme bis zum Sommer 2024 angedacht ist. Geplant ist, bundesweit die Produktionskapazitäten für Coca-Cola-Produkte in kleinen Mehrwegflaschen aus Glas zu erhöhen und den Nordosten zukünftig noch regionaler zu versorgen.
Darüber hinaus erweitert das Unternehmen den Pool an Mehrwegflaschen und das Liefernetzwerk für Neuglasflaschen. Seit Herbst 2022 haben drei zusätzliche Standorte von bestehenden und neuen Glaslieferanten mit der Produktion von Neuglasflaschen für CCEP DE begonnen. Zwei neue Lieferanten werden derzeit qualifiziert.
Seit 2022 wird am Coca-Cola Standort Lüneburg die 1-Liter-Glasflasche abgefüllt. Bis zum Sommer 2024 soll eine weitere Mehrwegabfüllanlage für kleine Glasflaschen in Betrieb gehen. Foto: Coca-Cola / Uli Deck
Die Rückkehr des Sixpacks
In Mönchengladbach wurde in eine Verpackungsanlage investiert. Damit bringe Coca-Cola die eigene Erfindung ‒ das Sixpack (deutsch: Sechserpack) – 100 Jahre nach der Markteinführung wieder zurück. Der Getränkehersteller verfolgt damit das Ziel, mit kleinen Glasgebinden neue Potenziale im Lebensmitteleinzelhandel zu erschließen. Die Sechserpacks mit Coca-Cola, Coca-Cola Zero Sugar, Fanta, Sprite und Mezzo Mix laufen bereits in Mönchengladbach vom Band. Sie sollen voraussichtlich ab März im Handel erhältlich sein.
Ausbau der Gebinde-Range
In den vergangenen Jahren hat CCEP DE neue Mehrweggebinde eingeführt, darunter die 1-Liter-Glasflasche für Coca-Cola und Coca-Cola Zero Sugar im Jahr 2019. Daran knüpft der Getränkehersteller an und hat die Kapazitäten für das Gebinde ausgebaut. Dadurch kann es nun noch regionaler abgefüllt werden ‒ neben Deizisau bei Stuttgart im Süden Deutschlands auch in Lüneburg im Norden Deutschlands.
Im Laufe des Jahres sollen weitere Getränke in der 1-Liter-Glasflasche im Handel erhältlich sein, darunter Fanta, Sprite und Mezzo Mix sowie ausgewählte Sorten von Fuze Tea und Vio Bio Limo. Für den Außer-Haus-Markt plant der Getränkehersteller im Frühjahr das Portfolio von Fuze Tea in der 0,3-Liter-Glasflasche um zwei Sorten auszubauen. Zusätzlich werden Fanta Exotic und Fanta Lemon für Handel und Außer-Haus-Markt im 0,33-Liter-Glasgebinde eingeführt.
Investitionen in Mehrweg
Wie der Abfüller mitteilt, bleibe Mehrweg im Packungsmix des Unternehmens ein wichtiger Baustein. Nach eigenen Angaben investierte CCEP DE in den letzten drei Jahren rund 130 Millionen Euro in die Mehrwegabfüllung. Dazu zählten neue Abfüllanlagen und -komponenten, neue Mehrweggebinde und -kisten sowie der Ausbau des Mehrwegflaschenpools. Die Produktionsstandorte Mannheim und Lüneburg haben 2019 zwei neue Mehrweganlagen für Glasflaschen in Betrieb genommen. Zudem hat der Getränkehersteller in den vergangenen Jahren in drei Werken bestehende Abfüllanlagen umgebaut, um neue Mehrweggebinde wie die 1-Liter-Glasflasche für Coca-Cola einzuführen.