Während die Fleischwirtschaft für 2023 wiederholt einen Rückgang der Fleischproduktion vermeldet hatte, hat sich dies im ersten Halbjahr 2024 nach vorläufigen Ergebnissen gewandelt.
Horecanews, 14.08.2024 – Mit einem Plus von 1,3 Prozent auf rund 3,4 Millionen Tonnen ist die Fleischproduktion im ersten Halbjahr in Deutschland im Vergleich zum Jahr 2023 leicht gestiegen. Das berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen. Gestiegen ist dabei auch wieder die Produktion von Schweinefleisch, die in den letzten Jahren leicht rückläufig war.
Inwieweit die Zahlen aber den tatsächlichen Konsum der Verbraucher in Deutschland widerspiegeln und welcher Anteil auf Exporte entfällt, ist in der aktuellen Mitteilung nicht angegeben. So verkündete das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft im vergangenen Jahr noch den niedrigsten Fleischkonsum in Deutschland seit 30 Jahren (Horecanews berichtete).
Insgesamt wurden im 1. Halbjahr 2024 in den Schlachtbetrieben 24 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie rund 344 Millionen Hühner, Puten und Enten geschlachtet. Die erzeugte Schweinefleischmenge betrug 2,1 Millionen Tonnen und lag damit um 1,1 Prozent (+22.400 t) oberhalb des Vorjahreszeitraums.
Damit ist erstmals seit 2016 nach einem kontinuierlichen Rückgang der deutschen Schlachtungen ein leichter Anstieg der Schweinefleischproduktion in der ersten Jahreshälfte festzustellen, berichtet das Statistische Bundesamt. Im 1. Halbjahr 2016 wurden allerdings noch 7,4 Millionen Schweine mehr geschlachtet und mit 2,8 Millionen Tonnen 661.400 Tonnen mehr an Schweinefleisch produziert als 2024.
Nichtsdestotrotz nimmt Schweinefleisch nach wie vor den größten Anteil in der Fleischerzeugung in Deutschland ein: Im 1. Halbjahr 2024 stammten den Ergebnissen zufolge 62 Prozent der erzeugten Fleischmenge von geschlachteten Schweinen. Danach folgten Geflügelfleisch mit einem Anteil von 23 Prozent und Rindfleisch mit 14,6 Prozent. Das Fleisch von Schafen, Ziegen und Pferden machte lediglich rund 0,4 Prozent der Gesamtproduktion aus.
Fast 97 Prozent der geschlachteten Schweine in diesem Jahr stammt aus inländischer Herkunft, was ebenfalls ein leichtes Plus von 0,4 Prozent im Vorjahresvergleich ausmacht. Aus ausländischer Herkunft wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 734.000 Schweine geschlachtet. Dies entspricht einem Rückgang von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Ebenfalls gestiegen sind die Produktionen von Rindfleisch und Geflügelfleisch. Insgesamt schlachteten die Betriebe in Deutschland im 1. Halbjahr 2024 rund 1,5 Millionen Rinder. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Zunahme von 1,3 Prozent (+18.300 Tiere). Die dabei erzeugte Rindfleischmenge stieg verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent auf 496.600 Tonnen (+12.000 t).
Obwohl die Anzahl der geschlachteten Tiere in der Geflügelproduktion kaum gestiegen ist, wurde laut Destatis im 1. Halbjahr 2024 mit rund 780.700 Tonnen 1,3 Prozent mehr Geflügelfleisch produziert als im Vorjahreszeitraum (+9.700 t). Dies lässt sich auf das gestiegene Schlachtgewicht der Tiere zurückführen. Auch bei der Rinderviehzucht lag das durchschnittliche Schlachtgewicht der Tiere rund vier Kilogramm über dem Gewicht des Vorjahreszeitraums.
jb