Stmelf / Speisereste: Mehr Aufklärung in der Gastronomie

Julia Breil
10 Oktober 2023
In Kooperation mit dem Dehoga Bayern hat das Bayerische Landwirtschaftsministerium ein Projekt zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Gastronomie gestartet. Im Fokus stehen neben verschiedenen Maßnahmen für die Küche auch die aktive Aufklärung der Gäste zum Thema.

Stellten die neue Initiative gegen Lebensmittelverschwendung in der bayerischen Gastronomie vor (v.l.n.r.): Jürgen Lochbihler (Geschäftsführer „Der Pschorr“), Angela Inselkammer (Präsidentin Dehoga Bayern), Staatsministerin Michaela Kaniber und Thomas Geppert (Landesgeschäftsführer Dehoga Bayern). Foto: Stefanie Büchl/StMELFStellten die neue Initiative gegen Lebensmittelverschwendung in der bayerischen Gastronomie vor (v.l.n.r.): Jürgen Lochbihler (Geschäftsführer „Der Pschorr“), Angela Inselkammer (Präsidentin Dehoga Bayern), Staatsministerin Michaela Kaniber und Thomas Geppert (Landesgeschäftsführer Dehoga Bayern). Foto: Stefanie Büchl/StMELF

Horecanews, 10.10.2023 – Laut einer aktuellen Studie des Kompetenzzentrums Ernährung, das zum Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Stmelf) gehört, fallen in Bayern jährlich rund eine Millionen Tonnen vermeidbare Lebensmittelverluste an. Mit 18 Prozent entsteht knapp ein Fünftel davon in der Außer-Haus-Verpflegung, wobei die Gastronomie davon wiederum die Hälfte ausmacht.

Basierend auf diesen Erkenntnissen hat das Stmelf in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Bayern (Dehoga Bayern) eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung in der bayerischen Gastronomie gestartet. Denn viele der Speisereste sind dem Ernährungsministerium zufolge vermeidbar, wenn Tischgäste ihr Gericht anhand variabler Portionsgrößen auswählen oder Reste mit nach Hause nehmen könnten.

Ressourcen wertschätzen

„Wenn wir Lebensmittel verschwenden, gehen wertvolle Ressourcen verloren“, betont Ernährungsministerin Michaela Kaniber. Sie ergänzt: „Das können wir uns nicht leisten – ganz gleich an welcher Stelle in der Lebensmittelkette. Und verschwendete Lebensmittel sind ein Schlag ins Gesicht unserer hart arbeitenden Ernährungswirtschaft, die uns tagtäglich mit hochwertigen Produkten versorgt.“ Ziel der Initiative sei daher, gemeinsam mit den bayerischen Gastwirten aufzuzeigen, dass sich die Lebensmittelabfälle deutlich reduzieren lassen, führt Kaniber an.

Reduzierungs- und Aufklärungsmaßnahmen

Zu den Maßnahmen, die Gastronomen im Rahmen des Projekts in ihren Betrieben umsetzen, zählen neben variablen Portionsgrößen oder dem Mitnehmen nicht vollständig verzehrter Speisen auch Vermeidungsstrategien während des Einkaufs und der Zubereitung durch gute Planung. Auch gelte es, bei den Tischgästen durch gezielte Aufklärungsmaßnahmen ein Bewusstsein für das Thema Lebensmittelverschwendung zu schaffen, beispielsweise auf der Speisekarte, im Gastraum sowie auf der Website des Betriebs. Dazu unterstützt das Stmelf Gastronomen mit Informationsmaterialien wie Poster, Tischaufsteller und Motive für den Online-Auftritt.

Start in ausgewählten Gasthäusern

Umgesetzt werden soll die Initiative zunächst in Gasthäusern, die das Qualitätssiegel „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ tragen. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Programm des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums und dem Dehoga Bayern, dass die bayerische Genusskultur fördern soll. Künftig soll die Initiative auf sämtliche Gastronomiebetriebe in Bayern ausgeweitet werden, teilt das Ernährungsministerium mit.

Mehr Informationen zur Initiative sind unter folgender Internetadresse verfügbar: www.bayerischekueche.de/lebensmittel-retten/.

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