Mit einer Stichprobe von 83 Krankenhäusern in Deutschland hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Speisenpläne mit Blick auf vegetarische und pflanzliche Angebote untersucht. Das Ergebnis laut DUH: 40 Prozent der Kliniken würden kein veganes Gericht anbieten. Zudem fehlte „oft“ eine entsprechende Kennzeichnung. „Auf fast drei Vierteln der Speisepläne waren die ohnehin schon rar gesäten veganen Gerichte nicht als solche gekennzeichnet und höchstens auf Basis der Allergene erkennbar“, heißt es in der Mitteilung. Gleichzeitig seien vegetarische Gerichte häufig an letzter Stelle und getrennt aufgeführt, statt diese durch eine unauffällige Kennzeichnung attraktiv zu platzieren.
Die Abfrage habe zudem gezeigt, dass fast alle untersuchten Krankenhäuser täglich ein vegetarisches Hauptgericht anbieten. Die DUH bemängelt jedoch, dass diese oft aber nicht über Süßspeisen wie Kaiserschmarrn und Apfelstrudel oder einen einfachen Salatteller hinausgingen. „Häufig sind sie zudem nicht in alle Menülinien integriert, sondern an letzter Stelle im Speiseplan separat aufgeführt, statt sie durch prominente Platzierung attraktiv zu gestalten“, schreibt der Verein dazu. In einer Petition fordert er, dass in allen öffentlichen Kantinen – Krankenhäuser eingeschlossen – je ein vegetarisches und ein veganes Gericht pro Mahlzeit angeboten wird.
Auf dieser Grundlage kommt die DUH zu der Schlussfolgerung, dass die Patientenverpflegung in Krankenhäusern „deutlich hinter den sich ändernden Ernährungsgewohnheiten“ zurückbleibe. Die Gründe hierfür lägen jedoch nicht bei den Kliniken selbst, sondern werden auf Unterfinanzierung, Personalmangel und fehlende Standards zurückgeführt. Die DUH fordert daher von der Bundesregierung schnelle Nachbesserung. Auch kostenlose Schulungen, Beratungen und Fortbildungen, um das Küchenpersonal bei der Umstellung zu unterstützen, seien notwendig.
Für die Abfrage hat die DUH 1.475 Kliniken angeschrieben mit der Bitte, einen beliebigen Wochenspeiseplan aus den vergangenen sechs Monaten (Mai bis Oktober 2023) zur Verfügung zu stellen. 83 Klinken haben an der Umfrage teilgenommen. Bei der Auswertung hat die DUH nur die Hauptmahlzeiten berücksichtigt. Beilagen (wie Salate oder Suppen) und Nachspeisen wurden bei der Kategorisierung in vegetarische oder vegane Gerichte nicht mit einbezogen.